„Landunter“ – Ein Hochwasserbericht

Am letzten Tag vor den Pfingstferien, am 17.05.2024, hatte es ununterbrochen geregnet. Schon in der Nacht strömte das Wasser vom Himmel. Ab dem Vormittag war klar, dass die Schüler frühzeitig den Unterricht beenden sollten, um rechtzeitig mit Bus und Bahn nach Hause zu kommen.

Gegen Mittag stieg der Dorfbach in Fechingen bedenklich an. Unsere freiwillige Feuerwehr war im Großeinsatz. Da unserer Schule erhöht, auf dem Hasenberg lieg, wurden wir von den Wassermassen verschont.

Wir bekamen jedoch die Anfrage, ob in unserer Turnhalle auf dem Hasenberg Evakuierte für die Nacht aufgenommen werden könnten.

Ab dem Nachmittag konnte kein Auto mehr durchs Dorf Richtung Brebach oder zur Autobahnauffahrt kommen. An der Flughafenstraße rutschte ein Erdhang durch aufgeweichte Erde und den Dauerregen auf die Fahrbahn. Dadurch war Fechingen von drei Seiten unpassierbar.

Die ersten betroffenen Fechinger Bürger kamen mit Rucksäcken und Koffern gegen 16.00 Uhr an. Schnell wurden im Speisesaal stärkende Getränke verteilt, Kaffee und Kuchen bereitgestellt. Und es regnete immer noch.

Zur Katastrophenlagebesprechung trafen sich in unserer Schule die Hauptverantwortlichen der Feuerwehren und des DLRG. Dann wurde entschieden, die vom Hochwasser betroffenen Fechinger in die Turnhalle nach Ensheim zu bringen. Unsere Halle sollte für evtl. Notfälle zur Verfügung stehen. Ein Aufgebot an Rettungs- und Feuerwehrfahrzeugen parkte derweil auf unserem Schulhof.

Am darauffolgenden Samstagmorgen begann die Hilfsaktion bei betroffenen Familien im Dorf. Die Nachbarschaftshilfe war groß. Unterstützung gab es überall. Auch Pater Steinle half im Talweg Keller leer zu pumpen, Möbel und feuchtes Gerät wegzuschaffen. Dank an alle Helfern!

Langsam zog sich das Wasser zurück, und dann zeigte sich auch wieder die Sonne. Trotz der vielen Wasserschäden und der starken Verschmutzung der Wohnungen und Keller blieben alle im Dorf unverletzt. Das Schlimmste konnte abgewandt werden. Dank sei Gott.