Conveniat

Conveniat

Es ist ein alter und schöner Brauch, dass die Geistlichen seit Generationen regelmäßig zu geselligen Stunden zusammenzukommen.

In meiner Kindheit trafen sich die Pastoren und Kapläne einer Stadt, mehrerer Dörfer oder eines Dekanats wöchentlich zum „Conveniat“. Traditionell war das früher der Montagabend und man klönte, speiste gemeinsam und spielte dann traditionellen „Doppelkopp“. Dieses Conveniat fand abwechselnd bei jedem Pfarrer statt.

Diese Treffen dienten jedoch nicht nur der lockeren Unterhaltung, sondern auch der Diskussion, des Austauschs über pastorale Fragen und Probleme. Das schloss das Band der priesterlichen Brüderlichkeit zusammen.

Heute ist auch diese schöne Tradition der Geistlichen in den nachkonziliaren Um- und Abbrüchen größtenteils verloren gegangen. Priester mit unterschiedlichen Denk- und Glaubensmeinungen – konservativ oder progressiv – finden nur schwierig die Zeit und die Gesinnung einträchtig zusammen zu kommen. Und selten kann heute noch einer Doppelkopp spielen….

Auf Seiten der Tradition wird dieser Brauch durchgehend weiter gepflegt. Auch bei uns treffen sich jeweils montags die nun auf sieben Priester und unseren Bruder angewachsene Zahl in Priorat und Schule zum abendlichen Conveniat, im Wechsel hier und drüben, beginnend mit der gesungenen Komplet.

Einmal im Quartal wird das Treffen auf befreundete Priester ausgeweitet, die auch an Geselligkeit und Austausch interessiert sind.

So geschah es wieder am vergangenen Montag, 19.08.2019, in unserer Schule, als sich zwölf geistliche Herren trafen. Neben den Priestern des Priorates und der Schule kamen Pater Christoph Maas hinzu, der Urlaub hatte, Pater Franz-Josef Maeßen aus dem Antoniushaus in Niedaltdorf, die zwei Benedikterpatres aus Gräfinthal und Pater Klaus Gorges von der Petrusbruderschaft. Karten wurden nicht gespielt, doch man hatte allerhand zu reden, zu besprechen, zu klönen und zu lachen. Ein leckeres Abendessen erwartete die Geistlichkeit nach einem Rundgang durch die Schulen. Den Abschluss bildete der Besuch in der Schulkapelle, der Gesang des „Salve Regina“ als Nachtgruß an die Gottesmutter und der Segen vom dienstältesten Priester, Pater Wilhelm von Gräfinthal.

Beschenkt mit einem Glas schuleigenem Honig zogen die Geistlichen heimwärts und man plante schon das nächste Treffen beim priesterlichen Conveniat.